Allgemeine Veranstaltungsdaten

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Themenschwerpunkt: Im Dickicht der Erinnerung - gelebte Vergangenheit als Goldader (nicht nur) für Literaten
Veranstalter: Ostseeperlen - die Bildungs- und Begegnungsstätte des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Veranstaltungsort: "Haus Seeschlößchen" (Aura-Hotel), Strandpromenade 53, 23946 Ostseebad Boltenhagen
Tel.: 038825 / 37 00; fax: 038825 / 37043; Ostseeperlen (@-Zeichen bitte wieder einfügen!) t-online.de
Site mit Anreisetipps!
In Zusammenarbeit mit Friedrich-Ebert-Stiftung,
Kurverwaltung Boltenhagen
Buchhandlung Schnürl & Müller, Gadebusch und Grevesmühlen
Veranstaltungsleiter: Dr. Jürgen Trinkus:
Mühlenkampsredder 3, 24220 Kleinflintbek,
Tel.: 04347 / 90 98 11; E-Mail: ostseeperle "at" (ersetzen durch @!) klangkontext.de
Klaus Düsterhöft:
Bahnhofstraße 21, 19205 Gadebusch,
Tel.: 03886 / 3240, fax: 03886 / 2256, E-Mail: ra-duesterhoeft "at" (ersetzen durch Zeichen "@") t-online.de

Willkommen und von Jahr zu Jahr zahlreicher sind die "Zaungäste", also Menschen aus und in Nordwestmecklenburg, die von unserer Veranstaltung erfahren haben, und sich vom Programm angezogen fühlen.

Dafür, dass die Bücher unserer Autoren käuflich erworben werden können, sorgt unsere treue Buchhandlung Schnürl & Müller.

Vorstellungsrunde

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Am Anfang steht doch immer die Frage: Wer sind die Anderen, die sich in dieser Zeit, die für Ostseeurlaub untypisch ist, in dieses Ostseebad begeben haben? Es ist bei Veranstaltungen im "Haus Seeschlößchen" guter Brauch, am Beginn reihum ein paar Worte zu sich und seinem Hiersein zu sagen. Sprechen und Hören ist besonders wichtig, weil ein Teil der Anwesenden mehr oder minder große Probleme mit dem Sehen hat. Das "Haus Seeschlößchen" ist das Herzstück des Erholungs-, Begegnungs- und Bildungszentrums "Ostseeperlen Boltenhagen" des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. Und die Gäste kommen wirklich aus allen Teilen Deutschlands, und in der Vorstellungsrunde entsteht schon eine Atmosphäre der Vertrautheit, die für die nächsten Tage das Klima bestimmen soll.

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Lesungen und Gespräche

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Wir leisten uns den Luxus, die Dinge entspannt anzugehen. Unsere Autoren reisen meist so an, dass sie schon zum reichhaltigen Abendbrot-Bufett bei uns sind. Sie haben Muße, ihr schönes Zimmer zu beziehen und dem nahen Strand einen Kraft spendenden Besuch abzustatten.

Es folgt die abendliche Lesung, die wir zunächst ohne Diskussion im Raum stehen lassen. Akteure und Besucher können noch beisammen bleiben, bis der Bettzipfel zu sehr zieht.

Das Gespräch zur Lesung findet dann nach dem Frühstück am folgenden Vormittag statt. So ist es gut, so hat es sich bewährt.

Im Dickicht der Erinnerungen -
kleiner Reader zum Themenschwerpunkt.

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"Das Schönste am Gedächtnis sind die Lücken", ist ebenso uneindeutig wie Peter Ensikats früherer Buchtitel "Was ich schon immer vergessen wollte". Erinnerung ist eine Anstrengung gegen das Vergessen und das Verschweigen. Sie führt ins Dickicht der Geschichte und der Geschichten.

Wibke Bruhns steigt hinab in eine Katastrophenzeit, von der sie glücklich verschont geblieben zu sein scheint. Und sie weiß, als junge Frau hätte sie ihre Familiengeschichte nicht schreiben können. Sie musste in diese Position erst hineinwachsen: "Wer bin ich denn, heute zu urteilen, wo es darum geht, früheres zu begreifen." Ihre Eltern haben für ihr Leben bezahlt. "Ich habe da keine Rechnungen aufzumachen und muss meinen Hochmut zügeln."

"Sechzig Jahre später kann ich hier nicht sitzen ohne Erbarmen und Recht haben. Mein Glück war die Zäsur. Ich habe angefangen, als alles aufgehört hatte." ("Meines Vaters Land", S.21)

Sie fragt hinein in einen Bruch, der Biografien spaltet und der sich zu wiederholen scheint an all den Zeitenwenden.

"Was ist mit denen, die beides gelebt haben? Solten sie, wie von DDR-Bürgern verlangt, die ersten 40 Jahre ihres Lebens für ungültig erklären? Immerzu Buße? Das kann es nicht sein.
Verstehen will ich, was meine, die Generation der Nachgeborenen, so beschädigt hat. Dazu muß ich zurück in die Geschichte derer, die meine Geschichte geschrieben haben, zurück also zu den Altforderen in der Familie. Ich muss nach Halberstadt." (ebenda)

Ebendort gräbt auch Christoph Dieckmann nach Untergründigem seiner Familie und stößt auf antibolschewistisch-kriegerische Hassreime seines Vaters:

"wie befangen wir das Ureigene erinnern. In die Erkenntnis stehlen sich Interessen. Die Fakten werden von Gefühlen unterspült. Die schroffen Linien, die harten Farben verschwimmen zu einem Aquarell der Milde. Vater mußte das schreiben, so wolltest du denken, als dir beim Kramen in der Ahnenkiste jenes gräßliche Blatt Zeichenkarton in die Hände kam." ("Rückwärts immer", S. 25).

Es ist eines der Motive, welche sich durch die Texte von Christoph Dieckmann ziehen: das Verhältnis von großer (ideologischer) Geschichte und den privat gelebten Geschichten. "Das wahre Leben im Falschen". Sein Beispiel sind die Erinnerungen des großen Sportreporters Wolfgang Hempel an den 22. Juni 1941, jenen Tag, an dem Hitler-Deutschland die Sowjetunion überfiel. Der Junge aus Erfurt, der nach Berlin gefahren war, um das Endspiel der deutschen Fußballmeisterschaft zu erleben, hatte eine andere Trauer: Wien hatte über Herta BFC gesiegt.

"So wäre, was die Wiener jubeln ließ, falsch gewesen? - Das hängt davon ab, wonach wir fragen - nach der großen Allgemeingeschichte oder nach der kleinen, die dem einzelnen widerfährt. Beide stimmen ziemlich selten überein. Deshalb tut die kleine Geschichte die große gern als Propaganda ab und die große die kleine als persönlichen Kram. Und wäre doch froh, wenn sie dem Menschen so nahe käme."

Klar plädiert er für die Sicht "von unten", aber das ist etwas ganz anderes als jene Anbiederung bei den "kleinen Leuten", mit der es die "großen" Staatslenker gern versuchen.

"Wir sind doch alle Deutsche, vernahm er, wieder siegend, 1990; das Moskowiter SED-Regime hätten nur ein paar haftbare Vasallen verbrochen. Das ging nicht auf: diese Anerkennung ostdeutscher Biographien abzüglich der Umstände, unter denen sie stattgefunden hatten. Erst als ihr Staat unweigerlich verschwunden war, erkannten, bekannten die Ostdeutschen: Die DDR, das waren wir selber." ("Das wahre Leben im Falschen", S.70)

Die DDR sein - das sollte nach der Enttarnung von Günter Guillaume als Kundschafter der DDR-Auslandsaufklärung dessen Sohn Pierre. Er hat seine Geschichte gemeinsam mit Gerhard Hase-Hindenberg als Suche nach sich selbst in der Erkundung des Vaters aufgeschrieben. Sehr ergreifend und lesenswert ist schon der Promo-Text (vgl. Internetseite Aufbau-Verlag!)

"Am 24. April 1974 um 6.32 Uhr wurde Pierre Guillaume schlagartig erwachsen. Niemand hatte den Gymnasiasten, der zwei Wochen zuvor seinen 17. Geburtstag feierte, gefragt, ob er seine bis dahin behütete Kindheit so plötzlich zu beenden wünschte. Das lösten für ihn mehr als ein Dutzend BKA-Beamte in wenigen Minuten im Flur der elterlichen Wohnung. In der Gefühlswelt des jungen Mannes wechselten Unglaube und Fassungslosigkeit einander ab. Sein Vater ein DDR-Spion? Unmöglich! Waren seine Eltern und er doch vor kurzem noch mit der Familie des Bundeskanzlers zu einem gemeinsamen Urlaub nach Norwegen gereist.
Zu präsent war ihm auch so manche Auseinandersetzung, in der sich sein Vater als rechter Sozialdemokrat gebärdet hatte.
Doch der "Fall Guillaume" zog weite Kreise, Willy Brandt trat zurück. Gern hätte Pierre seinen Vater nach Motiven gefragt, nach den psychischen Belastungen dieser zwei Jahrzehnte währenden Doppelexistenz. Und auch, welche Rolle seine Person bei der Legendierung einer beispielhaften Kleinfamilie gespielt hatte. Doch während der unter Bewachung stattfindenden Gefängnisbesuche durfte über nichts gesprochen werden, was mit dem Fall zu tun hatte. Nicht selten blieb nur die Spekulation. Mehr und mehr wußte er die eigenen Eltern nicht mehr einzuordnen.
Als man Günter und Christel Guillaume am 15. Dezember 1975 zu 13 und 8 Jahren Haft verurteilte, war Pierre bereits nach Ost-Berlin übersiedelt, in die für ihn völlig fremde Heimat seiner Eltern. Sechs Jahre war er gezwungen, sich einen eigenen Reim auf seine Fragen zu machen. Als am 1. Oktober 1981 zuletzt auch Günter Guillaume ausgetauscht wurde, hoffte Pierre, endlich den wahren Vater kennenzulernen. Es wurde zu einer Begegnung unter Schmerzen."

Es ist immer wieder bewegend zu erfahren, wie sich Lebenswege kreuzen. Jener Norwegen-Urlaub mit Willy Brandt im Sommer 1973 mit dem die heile Jugend des Pierre Guillaume endete, ist ein Schnittpunkt mit dem Leben von Wibke Bruhns. Beide sprachen darüber in einem lesenswerten Gespräch: chrismon - BEGEGNUNGEN: Wibke Bruhns / Pierre Boom

Die zweite Programmschiene

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Der Literaturbetrieb besteht bekanntlich nicht nur aus Autoren und Büchern. Einen festen Platz in unserem Programm haben daher
- Bibliotheken, speziell die für Blinde,
- Verlage der Region und
- interessante Vermittlungsprojekte.

Wer da schon alles bei uns war, kann erstöbert werden, denn alle Programme der Vorjahre sind hier dokumentiert.

Seit 1998 ist das Angebot taktiler Informationshilfen für Blinde preiswert reicher geworden durch ein ehrgeiziges Projekt aus dem Behindertenverbeid, Kreisorganisation Erfurt. Unter dem Namen "ROSI" werden Reliefs, Punkt- und Großdruck im Dialog mit Selbsthilfeverbänden, Kommunen und Museen in ganz Deutschland entwickelt. Möglich ist vieles von Glückwunschkarten über das Buch der Sehenswürdigkeiten einer Stadt und den Museumsführer bis hin zum Geometrieatlas für den Schulunterricht. Die Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos und so heißt dann auch die gemeinützige GmbH, welche das Projekt trägt. Im Rahmen des Literaturfrühlings 2006 stellen sich die Thüringer im Ostseebad Boltenhagen vor.

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Ein Vorleser mit Unternehmergeist

Hans Jochim Schmidt (Jahrgang 1938) ist emeritierter Professor für Grundschuldpädagogik an der Universität Rostock. Seinen Hörverlag eröffnete er im Frühjahr 2004. in Schwerin. Was immer gewünscht wird, er liest es auf CDs und stellt es den Bestellern gegen Bezahlung zur Verfügung. Als Schwerpunkte seines Angebots nennt er Erzählungen, Romane, Berichte, Vers-Epen, klassische Gedichte, religiöse und philosophische Texte, Märchen, Sagen, Schwänke und bei Bedarf auch Niederdeutsches. Wir sind gespannt, diese Unternehmung kennen zu lernen.

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Teilnehmer als Akteure

Der Boltenhagener Literaturfrühling bietet immer wieder auch Platz für die Aktivitäten seiner Teilnehmer. So entdeckten wir im Vorjahr die wunderbare Maxilore Etlich, die ihren Lebensweg von Leipzig nach Frankfurt am Main hinreißend beschrieb. Zugegen war eine andere schreibbegabte Leipzigerin, die aus Bielefeld angereist war. In diesem Jahr steht sie in unserem Programm.

Sigrid Lichtenberger wurde 1923 in die weitläufige Familie eines Rauchwaren-, also Pelzhändlers hinein geboren, der sein Geschäft auf dem Leipziger Brühl betrieb, der als eine der besten europäischen Adressen der Branche angesehen wurde. In ihrer Heimatstadt erlebte sie Kindheit, Jugend, Krieg und Zerstörung, erste Liebe und das Chaos des Neubeginns. Sie begann ein Chemiestudium. 1948 übersiedelte sie nach Hannover. Dort heiratete sie und wurde Mutter von vier Kindern. Seit 1953 lebt sie in Bielefeld.

Stationen der literarischen Selbstentwicklung der Sigrid Lichtenberger:
- 1971-87: Teilnahme an Literaturseminaren bei Dr. Ursula Kayser, Göttingen;
- 1976-85: Mitglied der Schreibwerkstatt der Volkshochschule Bielefeld;
- 1983: Erste Buchveröffentlichungen (Prosa und Lyrik);
- seit 1987: Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS);
- Seit 1993: Mitglied in der Gesellschaft für Zeitgenössische Lyrik, Leipzig;
- Ab 1996: Leitung einer Schreibwerkstatt;
- 2003: Diplom ,Literarisches Schreiben' an der Cornelia Goethe Akademie, Frankfurt a.M.

Veröffentlichungen, Lyrik:

1991Suchet der Stadt Schönstes, Gedichte zu Skulpturen in Bielefeld, Heka-Verlag, Leopoldshöhe
1995Als sei mein Zweifel ein Weg, Gebet-Gedichte, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
1996Zweisamkeit, Pendragon-Verlag, Bielefeld
2000Steinsprache, Sym-Verlag, Riedenburg. Mit Zeichnungen von Pascale Gräbener
2002Am Wortfluss, Scheffler-Verlag, Herdecke
2003Gedichte in unruhigen Zeiten, 1963 - 2003, Pendragon-Verlag, Bielefeld

Veröffentlichungen, Prosa:

1994Mulekin, Pendragon-Verlag, Bielefeld. Eine Großstadtgeschichte. Mit Zeichnungen
1997Jeder ist anders anders, Prosagedichte, Pendragon-Verlag, Bielefeld
2004Begegnungen in Bielefeld, Erzählungen, Pendragon-Verlag, Bielefeld
2005Mein Ich im Gefüge der Zeit. Autobiografie 1923-45. Pendragon-Verlag
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Pastor Erich Arndt

Seit Jahren ist er einer der verlässlichsten und mit Abstand der älteste Teilnehmer des literarischen Frühlings im Haus Seeschlößchen. In diesem Jahr spielt die Gesundheit nicht mehr so recht mit. Er kommt nur für diesen einen Nachmittag zu uns und auch nur, wenn es irgend geht.

Der Divisionspfarrer der in Stalingrad eingekesselten 6. Armee gehörte zu den letzten Einheiten, die nach der kompletten Zerschlagung am 2. Februar 1943 in sowjetische Gefangenschaft gingen. Im Nationalkomitee Freies Deutschland war er Mitbegründer der Arbeitsgruppe Christliche Kreise und übernahm in deren Auftrag seelsorgerische Arbeit in den Gefangenenlagern.

Erich Arndt wurde 1912 als Sohn eines Reichsbahners geboren. Sein Abitur legte Erich Arndt 1932 in Parchim ab. Mit Hilfe einem kleinen Stipendium des Landesbischofs war es ihm möglich, Theologie zu studieren.

Zunächst fühlte er sich von den Nazis durchaus angezogen, als aber 1935 die Judenverfolgung seine nächste Umgebung erreichte, war davon nicht mehr viel geblieben.

Am 28. August 1939 wurde er als Reserveoffiziersanwärter zu einer Übung eingezogen und rückte mit der Truppe bis in die Nähe von Warschau, von woaus er abkommandiert wurde zur Ausbildung zum Kriegspfarrer. Er hatte sich bereits 1937 für die Militärseelsorge beworben.

Am 1. August 1942 wurde Erich Arndt beim Angriff auf Stalingrad verwundet. Zur Genesung kam er nach Parchim. Kurz bevor sich der Kessel um die Paulus-Armee schloss, kehrte der Genesene an die Front zurück und wurde der 24. Panzer-Division des Generalleutnants Arno von Lenski zugeteilt. Mit diesem geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und dort unter den Einfluss von Walter Ulbricht, Erich Weinert und anderen führenden Kommunisten, die das Nationalkomitee Freies Deutschland aufbauten.

Aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft wurde Erich Arndt 1948 entlassen. Am 22. September d. J. traf er wieder in Parchim ein und nahm sofort sein Pastorenamt wieder auf. Das in der Gefangenschaft begonnene politische Engagement setzte sich fort im Deutschen Friedensrat und später der Nationalen Front und im Bezirkstag des Bezrikes Schwerin, dem er für den Kulturbund bis zur Selbstauflösung am 15. Mai 1990 angehörte. Alle Parteien und Massenorganisationen - einschließlich der PDS stimmten dem Antrag auf Selbstauflösung zu. Ienzig der Kulturbund stellte sich dem entgegen. Pastor Arndt sprach und stimmte gegen die Übergabe der Verantwortung an einen nicht legitimierten REgierungsbeauftragten.

Dem Zusammenbruch der DDR hatte Pastor Arndt schon bei der 1. öffentlichen und vom Sender Schwerin übertragenen Bezirkstagssitzung sein öffentliches Bekenntnis entgegen gestellt:

"Ich liebe den Sozialismus, weil ich der Überzeugung bin, dass er von allen zur Zeit angebotenen Gesellschaftsordnungen diejenige ist, die meinem christlichen Glauben und der in ihm begründeten Ethik und Moral am nächsten kommt: der Nächstenliebe und dem Frieden!"

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Waldo Werner

In Boltenhagen ist er bereits aufgetreten. Das war im Rahmen der I. Boltenhagener Liedertage am 3.12.1998. Seine Gitarre wird er auch diesmal im Gepäck haben. Ins Programm genommen haben wir aber seine Erinnerungsgeschichten, die jeweils so verdichtet sind, dass eine jede auf einer Buchseite Platz finden kann.

Waldemar "Waldo" Werner wurde am 7.11.1953 in Schwerin geboren. In Greifswald studierte er Pädagogik in der Fächerkombination Deutsch und Musik. Seit 1976 hat er als zunächst ehren- und dann hauptamtlicher Leiter des Studentenclubs "Kiste" gearbeitet. Er hat diesen Club zu einer von einem breiten Stamm von Aktivisten getragenen Institution gemacht, die weit über Greifswald hinaus wirkende Veranstaltungen organisierte und die Clubmannschaft vieler Generationen zu einem Kollektiv schweißte, welches noch Jahrzehnte danach familienähnliche Kontakte pflegt.

Das Studentenwerk hat den Club übernommen und auf einen hauptamtlichen Leiter verzichtet. Waldo Werner arbeitet heute als Pädagoge mit verhaltensauffälligen Schülern.

Aus seinem Lebenskreis in Familie, Freundesschar, Arbeits- und Künstlerleben schöpft er seine Erinnerungsgeschichten, aus denen er im Rahmen des Boltenhagener Literaturfrühlings lesen wird.

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Freizeit und Erholung?

Die sind natürlich rar in diesem Programm. Der Kompaktheit dieses Programms liegt folgende Überlegung zugrunde. Viele Besucher unseres Literaturfrühlings nehmen eine weite, beschwerliche Reise auf sich und müssen diese ja auch finanzieren. Was wir fürs Geld bieten, soll sich lohnen!

Natürlich ist das Ostseebad Boltenhagen auch für Spaziergänge und Ausflüge gut. Niemandem sei es unbenommen, eher anzureisen und länger zu bleiben oder recht bald mal wieder zu kommen.

Teilnehmer und Akteure unter einem Dach und gut umsorgt!

Der besondere Reiz des Boltenhagener Literaturfrühlings besteht darin, dass zur Teilnahme Liebhaber guter Texte aus ganz Deutschland anreisen und sich im Hause einquartieren. Ein Kommen und Gehen dagegen herrscht bei den eingeladenen Akteuren. Jeden Abend gibt es eine Autorenlesung. Mit dem Gespräch dazu aber lassen wir uns Zeit bis zum Morgen danach. Das ist kein Problem, denn die Autoren leben für eine kurze Zeit mit ihren Zuhörern unterm gleichen Dach.