„Insulin
zum Leben“ – das nützliche Buch, das man nun auch hören kann!
Hiermit laden wir Sie
herzlich ein, an der Premierenveranstaltung zur aktualisierten Hörbuchausgabe
von „Insulin zum Leben“ teilzunehmen. Zugleich bitten wir Sie, in geeigneter
Weise eine Vorabinformation zu veröffentlichen, damit möglichst viele interessierte
Bürger von dieser Veranstaltung erfahren.
Wir, das sind
· Die Stadtbibliothek „Hans
Fallada“ der Hansestadt Greifswald (Leiterin Frau Angelika Spiecker),
· Die Kreisorganisation
Greifswald des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V.
(BSVMV, Vorsitzende: Marlies Nelke),
· Die Selbsthilfegruppe
Diabetiker „De Soiten“, (Leiterin Dr. Gerhild Wachlin)
· Die Autorin (Dozentin
Dr.med. Ruth Menzel),
· Die Sprecherin (Ursula
Schoene-Makus),
· Die Leiterin der
Fachgruppe Diabetiker im BSVMV (Anne Schirmer) und
· Der Produzent des
Hörbuchs (Dr. Jürgen Trinkus).
Im Rahmen der Präsentation gibt es Hörbeispiele, Erläuterungen zur
Erarbeitung des Hörbuchs und Informationen über die Selbsthilfearbeit. Das
Hörbuch wird symbolisch der Stadtbibliothek übergeben. Diese wird ihren
sozialen Bibliotheksdienst, einen speziellen Hol- und Bringeservice vorstellen.
Ein Rezensionsexemplar und weitere Informationen erhalten Sie bei
Dr. Jürgen Trinkus, (dienstlich): 57 77 –30 und
(Privat): 50 37 07
E-Mail: trinkus-mv@t-online.de
Diabetes Mellitus gehört zu den Volkskrankheiten. Bei Beachtung aller
Besonderheiten des Stoffwechsels, bei bewußter Ernährung und entsprechender
Lebensweise können gefährliche Folgewirkungen des Diabetes gut beherrscht
werden. Das setzt entsprechendes Wissen voraus.
Die profilierte Wissenschaftlerin und erfahrene Praktikerin Ruth Menzel
vermittelt in ihrem Buch solches Wissen in übersichtlicher und verständlicher
Form.
Zu den möglichen Folgewirkungen des Diabetes gehört häufig leider auch
die Sehschädigung. Betroffene haben ein besonders hohes Informationsbedürfnis,
sind aber gleichzeitig von den Wissensquellen abgeschnitten. Mit dem
vorliegenden Hörbuch soll dieses Defizit verringert werden.
Audiobooks erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, was sich auch in
den entsprechenden Ausleihezahlen der Stadtbilbiothek Greifsswald zeigt. Der
Bestand hat sich in den letzten drei Jahren vervierfacht. Er umfaßt zur Zeit
ca. 600 Titel, die durchschnittlich 8 Mal im Jahr ausgeliehen werden. Dazu
wird in Kürze also auch das besondere Sachbuch „Insulin zum Leben“ gehören, das
selbstverständlich nicht nur von Blinden und Sehbehindertengenutzt werden soll.
Es umfaßt 4
Kassetten mit einer Gesamtspieldauer von ca. 344 Minuten bzw. fast 6 Stunden.
Die Kassetten befinden sich in einer aufklappbaren Box, deren Cover auch
optisch ansprechend gestaltet wurde. Die Kassetten sind auf Vorder- und
Rückseite mit Etiketten beklebt, die den Inhalt der jeweiligen Spur in
Stichworten ausweisen. Für blinde Nutzer ist das Inhaltsverzeichnis mit Angabe
der Positionen der jeweiligen Kapitel hilfreich. Es befindet sich am Ende des
Hörbuchs. Die einzelnen Abschnitte und Kapitel sind durch einen Signalton
voneinander getrennt, der nur bei schnellem Vor- und Rücklauf im sog.
Queiw-Review-Betrieb hörbar ist, wodurch ein schnelles Auffinden bestimmter
Passagen erleichtert wird.
Die Beschriftung in Braille beschränkt sich aus Platzgründen auf den
Titel des Hörbuchs auf dem Rücken der Kassettenbox und die Nummern der vier Kassetten.
Der Text entspricht - abgesehen
von einigen Aktualisierungen - dem Orginal der Printausgabe.
Neuland wurde beschritten in der Umsetzung der Grafiken und Tabellen. Den
größten Teil von ihnen hat die Autorin selbst in freiem Vortrag referiert.
Diese verbalen Illustrationen des Textes wurden auf eine besondere Weise
in den Fließtext eingefügt. Eine eigens für das Hörbuch geschaffene
Klangkonstruktion sorgt dafür, daß im Text sich jeweils eine Art Vorhang oder
Fenster öffnet, worin die Autorin mit ihrem Kommentar erscheint. Danach
schließt sich Vorhang oder Fenster wieder, und es geht weiter im Text.
Für die Sprecherin war der Sachtext eine besondere Herausforderung, geht
sie als Schauspielerin doch eher mit dramatischen oder literarischen Vorlagen
um. Bei der Bewältigung ist ihr das solide Handwerk zustatten gekommen, das
sie u.a. auch als Rundfunksprecherin erlernt hat.
Aufnahme-, Schnitt- und Vervielfältigungstechnik entsprechen ebenfalls
dem professionellen Standard. Die Grafische Gestaltung des Äußeren wurde in die
Hände von Fachleuten gegeben.
Das Hörbuch ist letztendlich ein professionelles Produkt, das in
Selbsthilfe entstand.
„Insulin zum Leben“ ist als gedrucktes Buch in der Medicus-Reihe des
Verlages Gesundheit der Ullstein Buchverlage GmbH erschienen, und zwar schon in
2. Auflage.
Es war eine Patientin von Dr. Ruth Menzel, die beim Blinden- und
Sehbehinderten-Verein nachfragte, ob es nicht möglich wäre, das Buch ihrer
Ärztin auf Kassette zu lesen. Der Verein nahm sich dieser Frage an.
Nun gibt es ein ganzes Netz von Hörbücherein, welche Blinde und
Sehbehinderte kostenlos mit einem recht breiten, ziemlich aktuellen und von
überwiegend qualifizierten Sprechern umgesetzten Titeln versorgen, aber eben
nur leihweise. Dieses Buch aber sollte ein ständiger Begleiter des
interessierten Diabetikers sein können und darüber hinaus seinen Weg in
öffentliche Bibliotheken und betreuende Einrichtungen finden.
So setzte sich der BSVMV mit der Autorin in Verbindung, die von der Idee
des Hörbuchs sehr angetan war. In Absprache mit Ullstein Buchverlage wurde eine
Probeauflage für die Fachgruppe Diabetiker im BSVMV hergestellt. Die Reaktion
war ermutigend, und so sprachen wir erneut mit dem Verlag, der die Rechte innehat.
Dort wurde vorgeschlagen, als Kooperationspartner einen renommmierten
Hörbuchverlag zu gewinnen. Entsprechende Nachfragen wurden jedoch negativ
beschieden.
So blieb nur die Selbsthilfe. Doch ohne Zuschüsse des VDAK (Verband der
AngestelltenKrankenkassen) Mecklenburg-Vorpommern und der
Technikerkrankenkasse wären die Produktionskosten nicht aufzubringen gewesen.
Ursprünglich bestand die Absicht, das Hörbuch zum gleichen Preis zu
vertreiben wie die Printausgabe, also für 29,80 DM. Daß es nun gegen Erstattung
einer Schutzgebühr von 12,-- DM abgegeben wird, hängt vor allem mit zwei
Dingen zusammen.
1.
konnten die anfallenden Kosten weitgehend durch die Spenden der
Krankenkassen gedeckt werden und
2.
erscheint die Hörbuchausgabe im „Audioverlag Ostseeperlen“, den es als
eingetragenen Verlag gar nicht gibt.
„Ostseeperlen Boltenhagen“, das ist das Erholungs- und Begegnungszentrum
des BSVMV im Ostseebad in Nordwestmecklenburg. Diese moderne und wunderschön
gelegene Einrichtung entwickelt sich mehr und mehr auch zu einem Ort
geistig-kultureller Begegnungen, wovon künftig auch CD.s Zeugnis ablegen
sollen.
Solange mit dem Hörbuch „Insulin zum Leben“ kein kommerzieller Gewinn
erzielt wird, verzichtet Ullstein auch auf die übliche Lizenzgebühr. Daher
wird das Hörbuch an individuelle Nutzer zur genannten Schutzgebühr und an
öffentliche Einrichtungen kostenlos abgegeben. Die Startauflage beträgt 100
Exemplare, von denen die Produktionsbeteiligten hoffen, daß sie schnell ihren
Weg zu den Nutzern finden.
Die berufliche Entwicklung von Dozentin Dr.med. Ruth Menzel (Jahrgang
1932) war 36 Berufsjahre lang mit dem Institut bzw. Zentralinstitut für
Diabetesforschung und –behandlung bzw. Diabeteszentrum Karlsburg verbunden.
Ruth Menzel war die letzte Assistentin des Institutsgründers Prof. Gerhard
Katsch. Die langjährige Oberärztin verfügt über umfassende Erfahrungen in der
Patientenbetreuung. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsgebiete sind u.a. die
Behandlung akuter Notsituationen bei Diabetikern und die Insulinpumpentherapie.
Als Dozentin übte sie ihre Lehrtätigkeit vor allem an der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald aus.
Ursula Schoene-Makus (Jahrgang 1925) begann unmittelbar nach Kriegsende
ihr Schauspielstudium in Dresden. Neben dem Studium sprach sie Werbetexte
(Patner Horst Schulz) und war als Radiosprecherin beim Sender Dresden tätig.
Über mehrere Stationen kam sie 1959 ans „Theater der Universitätsstadt
Greifswald“. Im Ensemble des Greifswalder Theaters spielte sie eine zentrale
Rolle. Ursula Schoene-Makus ist die stellvertretende Vorsitzende des
Fördervereins des Theaters Vorpommern „Hebebühne“. Seit ihrer Pensionierung ist
sie trotz gesundheitlicher Probleme vor allem zu erleben mit Lesungen (z.B.
Tanja-Blixen-Abend), Rezitationen und engagiert sich in Sachen Sprecherziehung.
Dr. Jürgen Trinkus
(Jahrgang 1955) ist als wissenschaftlicher Dokumentar im Projekt „Erinnerungen
für die Zukunft“ beim Norddeutschen Rundfunk tätig. Als Mitglied des Landesvorstandes
des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist er für
die Öffentlichkeits- und Medienarbeit zuständig und produziert für den Verein
seit 1991 ein 6 Mal jährlich erscheinendes, 90-minütiges Hörmagazin „Hür Tau!“.
Die grafische Hüllengestaltung wurde vom MV-Verlag Greifswald realisiert.
Vervielfältigung, Etikettierung und Verpackung besorgte das
Landeshilfsmittelzentrum des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen
e.V.
Abschließend möchten die Produktionsbeteiligten noch einmal der Ullstein
Buchverlage GmbH für die verständnisvolle Überlassung der Tonträgerrechte
danken!