„Insulin zum Leben“ – das nützliche Buch, das man nun auch hören kann!

Presseinformation zur Hörbuch­präsentation

Am  24. März 1999 um 18:00 Uhr

Im Haus der Begegnung, Trelleborger Weg 37 in Greifswald

Hiermit laden wir Sie herzlich ein, an der Premierenveranstaltung zur aktualisierten Hörbuchausgabe von „Insulin zum Leben“ teilzunehmen. Zugleich bitten wir Sie, in ge­eigneter Weise eine Vorabinformation zu veröffentlichen, damit möglichst viele inter­essierte Bürger von dieser Veranstaltung er­fahren.

Wir, das sind

·       Die Stadtbibliothek „Hans Fallada“ der Hansestadt Greifswald (Leiterin Frau Angelika Spiecker),

·       Die Kreisorganisation Greifswald des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. (BSVMV, Vorsitzende: Marlies Nelke),

·       Die Selbsthilfegruppe Diabetiker „De Soiten“, (Leiterin Dr. Gerhild Wachlin)

·       Die Autorin (Dozentin Dr.med. Ruth Menzel),

·       Die Sprecherin (Ursula Schoene-Makus),

·       Die Leiterin der Fachgruppe Diabetiker im BSVMV (Anne Schirmer) und

·       Der Produzent des Hörbuchs (Dr. Jürgen Trinkus).

Im Rahmen der Präsentation gibt es Hörbeispiele, Erläuterungen zur Erarbeitung des Hörbuchs und Informationen über die Selbsthilfearbeit. Das Hörbuch wird symbolisch der Stadtbibliothek übergeben. Diese wird ihren sozialen Bibliotheksdienst, einen speziellen Hol- und Bringeservice vorstellen.

Ein Rezensionsexemplar und weitere Informationen erhalten Sie bei

Dr. Jürgen Trinkus,             (dienstlich): 57 77 –30 und
(Privat):       50 37 07
E-Mail:        trinkus-mv@t-online.de


Anliegen des Hörbuchs

Diabetes Mellitus gehört zu den Volkskrankheiten. Bei Beachtung aller Besonderheiten des Stoffwechsels, bei bewußter Ernährung und entsprechender Lebensweise können gefährliche Folgewirkungen des Diabetes gut beherrscht werden. Das setzt entsprechendes Wissen voraus.

Die profilierte Wissenschaftlerin und erfahrene Praktikerin Ruth Menzel vermittelt in ihrem Buch solches Wissen in übersichtlicher und verständlicher Form.

Zu den möglichen Folgewirkungen des Diabetes gehört häufig leider auch die Sehschädigung. Betroffene haben ein besonders hohes Informationsbedürfnis, sind aber gleichzeitig von den Wis­sensquellen abgeschnitten. Mit dem vorliegenden Hörbuch soll dieses Defizit verringert werden.

Audiobooks erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, was sich auch in den entsprechenden Ausleihezahlen der Stadtbilbiothek Greifsswald zeigt. Der Bestand hat sich in den letzten drei Jahren vervierfacht. Er umfaßt zur Zeit ca. 600 Titel, die durchschnittlich 8 Mal im Jahr ausgelie­hen werden. Dazu wird in Kürze also auch das besondere Sachbuch „Insulin zum Leben“ gehören, das selbstverständlich nicht nur von Blinden und Sehbehindertengenutzt werden soll.

Wissenswertes über das Hörbuch

Es umfaßt 4 Kassetten mit einer Gesamtspieldauer von ca. 344 Minuten bzw. fast 6 Stunden. Die Kassetten befinden sich in einer aufklappbaren Box, deren Cover auch optisch ansprechend ge­staltet wurde. Die Kassetten sind auf Vorder- und Rückseite mit Etiketten beklebt, die den Inhalt der jeweiligen Spur in Stichworten ausweisen. Für blinde Nutzer ist das Inhaltsverzeichnis mit Angabe der Positionen der jeweiligen Kapitel hilfreich. Es befindet sich am Ende des Hörbuchs. Die einzelnen Abschnitte und Kapitel sind durch einen Signalton voneinander getrennt, der nur bei schnellem Vor- und Rücklauf im sog. Queiw-Review-Betrieb hörbar ist, wodurch ein schnel­les Auffinden bestimmter Passagen erleichtert wird.

Die Beschriftung in Braille beschränkt sich aus Platzgründen auf den Titel des Hörbuchs auf dem Rücken der Kassettenbox und die Nummern der vier Kassetten.

Der Text entspricht  - abgesehen von einigen Aktualisierungen - dem Orginal der Printausgabe.

Neuland wurde beschritten in der Umsetzung der Grafiken und Tabellen. Den größten Teil von ihnen hat die Autorin selbst in freiem Vortrag referiert.

Diese verbalen Illustrationen des Textes wurden auf eine besondere Weise in den Fließtext einge­fügt. Eine eigens für das Hörbuch geschaffene Klangkonstruktion sorgt dafür, daß im Text sich jeweils eine Art Vorhang oder Fenster öffnet, worin die Autorin mit ihrem Kommentar erscheint. Danach schließt sich Vorhang oder Fenster wieder, und es geht weiter im Text.

Für die Sprecherin war der Sachtext eine besondere Herausforderung, geht sie als Schauspielerin doch eher mit dramatischen oder literarischen Vorlagen um. Bei der Bewältigung ist ihr das so­lide Handwerk zustatten gekommen, das sie u.a. auch als Rundfunksprecherin erlernt hat.

Aufnahme-, Schnitt- und Vervielfältigungstechnik entsprechen ebenfalls dem professionellen Standard. Die Grafische Gestaltung des Äußeren wurde in die Hände von Fachleuten gegeben.

Zur Entstehungsgeschichte des Hörbuchs

Das Hörbuch ist letztendlich ein professionelles Produkt, das in Selbsthilfe entstand.

„Insulin zum Leben“ ist als gedrucktes Buch in der Medicus-Reihe des Verlages Gesundheit der Ullstein Buchverlage GmbH erschienen, und zwar schon in 2. Auflage.

Es war eine Patientin von Dr. Ruth Menzel, die beim Blinden- und Sehbehinderten-Verein nach­fragte, ob es nicht möglich wäre, das Buch ihrer Ärztin auf Kassette zu lesen. Der Verein nahm sich dieser Frage an.

Nun gibt es ein ganzes Netz von Hörbücherein, welche Blinde und Sehbehinderte kostenlos mit einem recht breiten, ziemlich aktuellen und von überwiegend qualifizierten Sprechern umgesetz­ten Titeln versorgen, aber eben nur leihweise. Dieses Buch aber sollte ein ständiger Begleiter des interessierten Diabetikers sein können und darüber hinaus seinen Weg in öffentliche Bibliotheken und be­treuende Einrichtungen finden.

So setzte sich der BSVMV mit der Autorin in Verbindung, die von der Idee des Hörbuchs sehr angetan war. In Absprache mit Ullstein Buchverlage wurde eine Probeauflage für die Fachgruppe Diabetiker im BSVMV hergestellt. Die Reaktion war ermutigend, und so sprachen wir erneut mit dem Verlag, der die Rechte innehat. Dort wurde vorgeschlagen, als Kooperationspartner einen renommmierten Hörbuchverlag zu gewinnen. Entsprechende Nachfragen wurden jedoch negativ beschieden.

So blieb nur die Selbsthilfe. Doch ohne Zuschüsse des VDAK (Verband der AngestelltenKran­kenkassen) Mecklenburg-Vorpommern und der Technikerkrankenkasse wären die Produktions­kosten nicht aufzubringen gewesen.

Ursprünglich bestand die Absicht, das Hörbuch zum gleichen Preis zu vertreiben wie die Print­ausgabe, also für 29,80 DM. Daß es nun gegen Erstattung einer Schutzgebühr von 12,-- DM ab­gegeben wird, hängt vor allem mit zwei Dingen zusammen.

1.     konnten die anfallenden Kosten weitgehend durch die Spenden der Krankenkassen gedeckt werden und

2.     erscheint die Hörbuchausgabe im „Audioverlag Ostseeperlen“, den es als eingetragenen Ver­lag gar nicht gibt.

„Ostseeperlen Boltenhagen“, das ist das Erholungs- und Begegnungszentrum des BSVMV im Ostseebad in Nordwestmecklenburg. Diese moderne und wunderschön gelegene Einrichtung entwickelt sich mehr und mehr auch zu einem Ort geistig-kultureller Begegnungen, wovon künf­tig auch CD.s Zeugnis ablegen sollen.

Solange mit dem Hörbuch „Insulin zum Leben“ kein kommerzieller Gewinn erzielt wird, ver­zichtet Ullstein auch auf die übliche Lizenzgebühr. Daher wird das Hörbuch an individuelle Nutzer zur genannten Schutzgebühr und an öffentliche Einrichtungen kostenlos abgegeben. Die Startauflage beträgt 100 Exemplare, von denen die Produktionsbeteiligten hoffen, daß sie schnell ihren Weg zu den Nutzern finden.

Über die Beteiligten

Die Autorin

Die berufliche Entwicklung von Dozentin Dr.med. Ruth Menzel (Jahrgang 1932) war 36 Berufs­jahre lang mit dem Institut bzw. Zentralinstitut für Diabetesforschung und –behandlung bzw. Diabeteszentrum Karlsburg verbunden. Ruth Menzel war die letzte Assistentin des Institutsgrün­ders Prof. Gerhard Katsch. Die langjährige Oberärztin verfügt über umfassende Erfahrungen in der Patientenbetreuung. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsgebiete sind u.a. die Behandlung akuter Notsituationen bei Diabetikern und die Insulinpumpentherapie. Als Dozentin übte sie ihre Lehr­tätigkeit vor allem an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald aus.

Die Sprecherin

Ursula Schoene-Makus (Jahrgang 1925) begann unmittelbar nach Kriegsende ihr Schauspielstudium in Dresden. Neben dem Studium sprach sie Werbetexte (Patner Horst Schulz) und war als Radiosprecherin beim Sender Dresden tätig. Über mehrere Stationen kam sie 1959 ans „Theater der Universitäts­stadt Greifswald“. Im Ensemble des Greifswalder Theaters spielte sie eine zentrale Rolle. Ursula Schoene-Makus ist die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins des Theaters Vorpommern „Hebebühne“. Seit ihrer Pensionierung ist sie trotz gesundheitlicher Probleme vor allem zu erle­ben mit Lesungen (z.B. Tanja-Blixen-Abend), Rezitationen und engagiert sich in Sachen Sprech­erziehung.

Der Produzent

Dr. Jürgen Trinkus (Jahrgang 1955) ist als wissenschaftlicher Dokumentar im Projekt „Erinne­rungen für die Zukunft“ beim Norddeutschen Rundfunk tätig. Als Mitglied des Landesvorstandes des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist er für die Öffent­lichkeits- und Medienarbeit zuständig und produziert für den Verein seit 1991 ein 6 Mal jährlich erscheinendes, 90-minütiges Hörmagazin „Hür Tau!“.

Weitere Partner

Die grafische Hüllengestaltung wurde vom MV-Verlag Greifswald realisiert.

Vervielfältigung, Etikettierung und Verpackung besorgte das Landeshilfsmittelzentrum des Blin­den- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen e.V.

 

Abschließend möchten die Produktionsbeteiligten noch einmal der Ullstein Buchverlage GmbH für die verständnisvolle Überlassung der Tonträgerrechte danken!