VI. Boltenhagener Tage für akustische Medien

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Thema:Ab- und Zuhören -
Verschiedene Bemühungen um Ohrenmenschen
Termin:28. Oktober 2004 19:30 Uhr bis 31. Oktober 2004 um 11:45 Uhr
Veranstalter:Ostseeperlen Boltenhagen, Erholungs- und Begegnungszentrum des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. (externer Link!)
unterstützt von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern
Veranstaltungsort:Haus Seeschlößchen:
Strandpromenade 53, 23946 Ostseebad Boltenhagen,
Telefon: 038825/3700; fax: 038825/37043
Internet: http://www.ostseeperlen.de
E-Mail an: ostseeperlen @ t-online.de
Programm und Leitung: Dr. Jürgen Trinkus:
Mühlenkampsredder 3, 24220 Kleinflintbek
Tel. (p): 04347 / 90 98 11; (d): 0431 / 9876 650
Internet: www.klangkontext.de
E-Mail an Jürgen Trinkus: ostseeperle @ klangkontext.de!
Teilnehmerpauschalpreis: ink. Regiekosten 193,-- (zuzügl. Einzelzimmerzuschlag)

Geplanter Ablauf

TagBeginnThema
Do. 28.10.19:30 Vorstellungsrunde - mit Spezialgast
23:00Hörstunde 1 für Nimmersatte:
"Geschichten aus tausendundeiner Nacht:
die 16. Nacht (Produktion: Deutschlandradio Berlin, 2002)
Fr. 29.10. 09:15 Utility-Radio. Die Geheimnisse der Zahlensender oder: eine investigative Art zu hören. Referent: Jochen Schäfer (Marburg)
Für weiterführende Informationen Klick nach unten!
11:00Digital auf allen Wellen:
Neues im Bereich Rundfunkempfangstechnik
14:00Hörstunde 2 für Nimmersatte:
Premiere eines neuen Sounds im Hörspiel
Für weiterführende Informationen Down!Klick nach unten!
16:00Öffentliches Hörvergnügen: "Klangwelten - ars acustica" - Der Einsatz von 4- und Mehr-Kanaltechnik und die Zusammenarbeit mit Thomas Gerwin. Erfahrungen von Reinhard Walter (externer Link!) (Berlin)
Zu den weiterführenden Informationen hier der Sprung
19:30Radio-Feature - die Radiokunst im Schatten des Hörspiels.
Zu den weiterführenden Informationen hier down!der Sprung!
23:00Hörstunde 3 für Nimmersatte:
Tausendundeine Nacht, die 17. Nacht
Sa. 30.10. 09:30 "Zuhören! - Anstiftung in der Schule"
Referentin: Dr. Katja Bergmann (Stiftung Zuhören, Frankfurt a. M.) (externer Link!)
Und hier geht's zudownzu Mehr Informationen
16:00Hörstunde 4 für Nimmersatte:
"Jannings", Hörspiel über Emil Jannings von Christoph Hein mit Rolf Hoppe in der Regie von Jörg Jannings.
Auch dazu gibt es untenunten mehr Informationen!
19:30 Jörg Jannings - vier Jahrzehnte Hörspielregie Gespräch mit Jörg Jannings (Falkensee) anhand von Werkbeispielen.
Dazu hier Sprungganz ausführliche Informationen und Werkübersichten!
So. 31.10.09:30 Die Tage für akustische Medien - Rück- und Vorschau- Schlussrunde
10:30 Freak-Runde: Audiobearbeitungen mit SoundForge.
Erfahrungsaustausch und -vermittlung für blinde Anwender.

Weiterführende Informationen

Jochen Schäfer, der Zahlensender-Kopf

Der blinde Dokumentationsassistent, der zur Zeit für die Deutsche Blindenstudienanstalt in Marburg arbeitet, verfolgt in seiner Freizeit schon von kleinauf das geheime Treiben im bizarrsten Bereich des Utility-Radios. Wie es zugeht in der Welt der Zahlensender und wie man ihnen auf die Schliche kommt, davon wird also gleich nach dem Frühstück zu reden sein.

Jochen Schäfer dürfte Deutschlands bekanntester Zahlensender-Investigator sein. Hier einige Links zu Medienbeiträgen über ihn und sein tun, die im Internet dokumentiert sind:

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Die neuen Klangräume im Hörspiel

Während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vor allem damit beschäftigt zu sein scheinen, ihre Produktions- und Sendeabwicklung in den digitalen Griff zu bekommen, und die privaten (immer einen Schritt weiter) nur noch am schlank formatierten Marktschrei feilen, haben sich die Audiohorizonte in den letzten Jahren vor allem außerhalb des längst vom Pioniergeist verlassenen Radios geweitet. Immerhin die ARD-Kulturprogramme begleiten noch das, was in der sog. "Ars Acustica" geschieht. Deutschlandradio gibt freien Produzenten in seiner "Werkstatt" nach Mitternacht eine Freistil-Spielwiese. Auch der WDR setzt seine großen Potentiale noch immer auch für Neulandgewinnung ein. Mehrkanalproduktionen finden sogar gelegentlich schon ins Programm, verschlüsselt für Dolby Surround, so in Produktionen von und mit Thomas Gerwin, jüngst in der SWR-Produktion "5 Radioinstallationen".

Längst hat der Mehrkanalton das breite Publikum ergriffen. Über Kino, Fernsehen und DVD kam es zum Heimkino, welches vor allem akustisch aufgerüstet hat, wenn auch nicht in einem klangästhetisch überzeugenden Sinne. Musikfreunden werden 2 konkurrierende Audioformate angeboten. DVD-Audio stand ja bereits auf der Tagesordnung der IV. Boltenhagener Tage für akustische Medien. Aber auch an diesen Entwicklungen nimmt der Hörfunk praktisch nicht teil.

Immerhin, es war eine MDR-Radio-Bremen-Kooperation, die zur ersten DVD im Hörverlag (externer Link!) wurde: Das Hörspiel "20.000 Meilen unter den Meeren" in 5.1 Dolby Digital Ton, Dauer: 178 Minuten (ISBN 3-89940-286-3). Wir werden in der Hörstunde den Nimmersatten Gelegenheit geben, da mal hineinzuhören. Schließlich haben wir mittlerweile das nötige Equipment an Bord.

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Öffentliches Hörvergnügen - Hörwelten

Es war einmal eine unsicht-Bar Berlin, die glänzte mit der "ersten Dunkelbühne Deutschlands". Das Audiokonzept hierfür hat Reinhard Walter entwickelt. Seine Projekte und Ideen reichten weiter als die Horizonte der Betreiber. Reinhard Walter konnte den Klangkünstler Thomas Gerwin für eine gemeinsame Veranstaltungsreihe gewinnen. Davon wird an diesem Nachmittag in Boltenhagen zu hören sein. Auch eigene Produktionen des Tonmeisters Reinhard Walter mit den Möglichkeiten der Mehrkanaltechnik stehen auf der Tagesordnung.

Das Audiokonzept für die Berliner Dunkelbühne stand auch Pate für die neue Beschallungstechnik in unserem Boltenhagener Hörschlösschen. Reinhard Walter hat sie mit uns konzipiert und realisiert. Sie wird in dieser Veranstaltung zeigen können, was in ihr steckt.

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Feature-Zeit

Bemühungen um Ohrenmenschen stehen auf der Agenda 2004 unserer Medientage. Noch nie haben wir an diesem Ort einen Bogen um das Radiofeature gemacht. So unklar es letztlich sein mag, was das ist, ein Feature, so reich ist doch die Ernte auf dem Felde dieser praktischen Schwester des Hörspiels. An diesem Abend jedenfalls geht es um radiophone Produktionen, die gleichermaßen einen publizistischen wie auch einen künstlerischen Anspruch stellen, die aus dem prallen Leben ihr Material schöpfen, sowohl inhaltlich wie auch atmosphärisch, kurz: ein Hörvergnügen.

Wer an dieser Stelle noch vergeblich nach Namen von Referenten Ausschau hält, dem sei versprochen, dass wir auch an diesem Abend unserem Anspruch treu bleiben werden, ausgewiesene Könner ihres Fachs zu Gast zu haben. An der Wunschbesetzung wird noch gearbeitet. Also, hier wartet noch eine Überraschung auf die Teilnehmer.

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Zuhören! Eine Anstiftung in der Schule

Die Referentin Dr. Katja Bergmann von der Stiftung "Zuhören", Frankfurt a.M., betreut bundesweit ca. 300 Hörclubs an Grundschulen. Im Hauptteil der Veranstaltung werden Materialien wie Hörspiele, didaktische Anregungen und Hörübungen vorgestellt und mit praktischen Beispielen erprobt. Gezeigt werden Möglichkeiten, über didaktische Erschließung von Hörstücken das gemeinsame, aktive Zuhören in der Gruppe zu einem sinnlichen Abenteuer werden zu lassen. Dr. Katja Bergmann (geb. 1967), promovierte mit einem Curriculum zum Zuhören für den Deutschunterricht und arbeitet seit 2001 für Verein und Stiftung Zuhören, didaktisiert Hörspiele, organisiert Zuhör-Veranstaltungen und führt Lehrerfortbildungen durch.

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Am 6. August 2004 gab es eine Ursendung auf Deutschlandradio Berlin (externer Link!), die dem Lebenswerk des Hörspielregisseurs Jörg Jannings eine großartige Abrundung verleiht. Als Neffe eines der bedeutensten deutschen Schauspielers hat sich Jörg Jannings lebenslänglich mit der durchaus tragisch verlaufenen Biographie seines Onkels Emil auseinandergesetzt. Nun hat sein Freund Christoph Hein dieses Hörspiel über Größe und Verstrickung eines Genies geschrieben, dass quer liegt zum Wechsel der Zeiten. Und Rolf Hoppe erhielt damit die Gelegenheit, eine der größten Rollen seines reichen Schauspielerlebens zu gestalten, was ihm auch sehr eindrucksvoll gelungen ist.

Emil Jannings war als gefeierter Stummfilmstar nach Amerika gegangen. Er gehört zu den Oscar-Preisträgern des ersten Jahrgangs. Aber für den Tonfilm war er in Hollywood nicht zu gebrauchen. Emil Jannings kehrte nach Deutschland zurück und blieb dort auch während der Nazijahre. Nach deren Ende wurde es sehr einsam um den Mann am Wolfgangsee. Der üblichen Art der Entnazifizierung hat er sich verweigert. So blieben die Aufträge aus.

Das Hörspiel "Jannings" fokusiert diese Tragik auf einen Tag im Jahr 1946. Neffe Jörg (im Hörspiel gespielt von Robert Gwisdek) kommt zu Besuch. Er sucht Antwort auf die Frage, ob er selbst auch Schauspieler werden soll. Die Gespräche mit dem alten, einsamen, kranken Mann, der ungebrochen auf sein Comeback wartet, sind eine gar nicht leicht zu lernende Lektion in Sachen Zeitenwende. Das Stück dürfte in Sprache, Darstellung und Realisation zu den Sternstunden des deutschen Hörspiels gehören.

Regie führte Jörg Jannings, der am Abend unser Gast sein wird. Toningenieur der Aufnahme war Peter Kainz, ein guter Bekannter aus vorangegangenen Boltenhagener Medientage. Vielleicht gibt es ja auch mit ihm ein Wiedersehen in diesem Jahr.

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Erstellt am 15.09.2004Zuletzt geändert am 20.11.2004 Mail an den Seitenautor: Jürgen TrinkusZur Homepage von J. Trinkus!